Erfolgsgeschichten

Porträt David Rohner

„Der Bergbau ist eng mit meiner Heimat verbunden. Obwohl ich als junger Mensch vorher wenig Berührung mit dem Thema hatte, war es mir gerade deswegen ein großes Bedürfnis, mehr darüber herauszufinden.“

„Als die Kohle verschwand“ – mit seinem Dokumentarfilm über den Niedergang des Bergbaus im Saarland hat David Rohner ehemaligen Bergleuten ein sehr bewegendes filmisches Denkmal gesetzt.

Stipendien machen Geschichte

David Rohner ist Stipendiat der StudienstiftungSaar, gefördert durch die RAG-Stiftung. In seiner eigenen Familie hatte er nur wenig Kontakt zu Menschen „uff da Grub“. Erst während seines Studiums an der HBKsaar begann er, sich für den Bergbau zu interessieren. Der Großvater einer Studienkollegin war Augenzeuge bei einem der schwersten Grubenunglücke der deutschen Nachkriegsgeschichte: Luisenthal 1962. Ein (lebens)gefährlicher Beruf – aber dennoch erinnern sich die Bergleute in Rohners Film gerne an ihre Zeit unter Tage: „Ein bisschen Wehmut ist bei der ganzen Sache – ich bin gerne auf die Grube gegangen, uff de Granat, wie wir immer gesagt haben“. (Jürgen Höll, ehem.Bergmann)

 

Lerneffekt: Kameradschaft

In seinem Dokumentarfilm lässt Rohner die „Ehemaligen“ von früher erzählen – und begleitet sie in ihrem jetzigen Leben: Als Museumsführer im Parc Explor Wendel in Stiring-Wendel, Sänger im Saarknappenchor oder Hobby-Tüftler mit nachgebauter Grube im Miniaturmaßstab. Eines verbindet sie alle: Die gemeinsame Vergangenheit im Bergbau und der bedingungslose Zusammenhalt. Der hat auch David Rohner nachhaltig beeindruckt: „Mich haben die Bergleute das gelehrt, was am allerwichtigsten ist: Kameradschaft. Ich glaube, dass diese besondere Eigenschaft ganz wichtig ist. Wir haben den Film gemeinsam im Team gedreht.“

Heimat!

David Rohner ist auch ein Beispiel dafür, wie wichtig die durch die RAG-Stiftung geförderten Stipendien der StudienStiftungSaar sind. Talentierte junge Leute werden vor Ort unterstützt und bleiben in der Region: „Ich möchte weiterhin meiner Heimat verbunden bleiben und wenn möglich, in Zukunft auch weitere Filme im Saarland machen. Wertvolle Geschichten gibt es überall!“

„Kohle, Stahl und Landwirtschaft – der Fleiß der Saarländer hat dieses Land reich gemacht – das sollte man nie vergessen. Das ist immer das, was ich jungen Menschen mitgebe: Vergesst das nie – euer Weg wird anders sein“. (Horst Schmadel, ehem. Bergmann)

 

Link zum Projekt: https://www.hbksaar.de/projekte/details/als-die-kohle-verschwand

Link zur Doku: https://youtu.be/WUQi9_js7_E

 

 

 

Porträt Svenja Larissa Pinter

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“ 

Ihre Mutter stammt aus Java. Ihr Vater aus Illingen. Der Großvater ist ehemaliger Bergmann. Seine Enkelin ist die erste Studierende in der Familie – und dann auch noch Stipendiatin der RAG-Stiftung.

Glückliche Familie

Opa Heinrich ist stolz auf Svenja. Mit ihrem GlückaufStipendium mit Bergbaubezug ist Svenja nicht mehr „uff da Grub“ – aber an der Uni. Und setzt so die Familientradition, wenn auch in einem anderen Kontext, fort. Ihre Mutter Yuniarti ist so begeistert, dass sie es allen Leuten erzählt: Den Kolleg*innen, der Verwandtschaft, den Freund*innen. Ein GlückaufStipendium der RAG-Stiftung – das bedeutet in dieser Familie sehr viel. Für Svenja ist es auch die Bestätigung dafür, dass sie auf dem richtigen Weg ist und ihre Leistungen Anerkennung finden. Denn beim GlückaufStipendium zählen nicht nur gute Noten, sondern auch gesellschaftliches Engagement.

Die richtige Wahl

„Wegen meines ausländischen Aussehens musste ich mir immer wieder rassistische Kommentare anhören“. Deswegen engagiert sich Svenja Larissa Pinter schon mit 12 Jahren in der “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Dafür erhält sie 2014 den Preis für „besonderes Engagement“ im Bereich der Schulgemeinschaft am Illtal-Gymnasium. Nach dem Abitur studiert Svenja Sozialwissenschaften. Die heute 26-jährige merkt jedoch schnell, dass das nicht das richtige Studienfach für sie ist. „Grammatik, Sprachanalyse, präzise Ausdrucksweise – das ist meine Leidenschaft“. Seither studiert die GlückaufStipendiatin der RAG-Stiftung Germanistik an der Universität des Saarlandes (UdS).

Nachhaltigkeit

Nur studieren? Geht gar nicht! Svenja engagiert sich im Nachhaltigkeitsreferat des AStA und rettet Lebensmittel, Papier, Bücher. Sie veranstaltet Kleidertauschparties und ist  Mitglied des UdS Nachhaltigkeitsprojekts „La Page Verte“. Sie geht mit gutem Beispiel voran und lebt nachhaltig – ihre Prämisse: Ressourcen schonen. Sie nutzt öffentliche Verkehrsmittel, vermeidet unnötige Flüge, ernährt sich vorwiegend vegetarisch.

Welt verändern

Denn ein Blick in unsere Geschichte zeigt: Nur Menschen mit Visionen und Beharrlichkeit bringen die Welt voran. Darum hat sich Svenja Larissa ein Motto von Mahatma Gandhi zu eigen gemacht, das sie schon seit Schulzeiten begleitet: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt“. Oder, in der Sprache ihrer indonesischen Mutter: Jadilah dirimu sendiri untuk perubahan yg kamu inginkan untuk dunia ini“.

Svenja Larissa Pinter ist auch ein Beispiel dafür, wie wichtig die durch die RAG-Stiftung geförderten Stipendien der StudienStiftungSaar sind. Talentierte und engagierte junge Leute werden vor Ort unterstützt und bleiben im Saarland. Bon courage und Glückauf!


Copyright Porträtfoto: Sascha Keßler